Schutz über DKIM, SPF und DMARC

In Plesk werden zahlreiche Lösungen zum Schutz vor Spam für die Validierung der Identität von E-Mail-Nachrichten unterstützt:

Für diese Lösungen gelten folgende Mailserver-Anforderungen:

Mailserver

DKIM

SPF

SRS

DMARC

Postfix (Linux)

+

+

+

+

qmail

+

+

-

+

MailEnable Professional

+

+

-

-

MailEnable Standard

Version 9.16 oder höher

+

-

-

SmarterMail

+

+

+

+

IceWarp

+

+

+

-

Mit dem Symbol "+" in dieser Tabelle wird darauf hingewiesen, dass die Lösung von allen Versionen unterstützt wird, die von Plesk Onyx unterstützt werden. "-" bedeutet hingegen, dass die Lösung nicht unterstützt wird.

 

DKIM

DKIM (DomainKeys Identified Mail) ist eine Methode zur Validierung der Identität eines Domainnamens, die mit einer Nachricht verknüpft ist. Ein Unternehmen kann so Verantwortung für eine gesendete Nachricht übernehmen, indem es eine automatisch generierte digitale Signatur an die Nachricht anhängt. Für die Validierung der Autorisierung der Signatur werden Verschlüsselungstechniken eingesetzt.

Zur Unterstützung von DKIM werden in Plesk die Funktionen einer externen Bibliothek (Linux) oder des in Plesk verwendeten Mailservers (Windows) genutzt.

Wichtig: Wenn Sie einen externen DNS-Dienst verwenden, funktioniert die DKIM-Signatur für ausgehende Nachrichten, aber der Mailserver, der Nachrichten empfängt, kann diese nicht validieren. Um das Problem zu umgehen, können Sie den Plesk DNS-Server deaktivieren und einen entsprechenden DNS-Eintrag für DKIM zum externen DNS-Dienst hinzufügen. Damit kann der empfangende Server dann die Nachrichten validieren.

Aktivieren oder deaktivieren von DKIM auf dem Server

Die DKIM-Funktion können Sie auf Ihrem Server aktivieren, indem Sie zu Tools & Einstellungen > Mailserver-Einstellungen gehen (in der Gruppe E-Mail) und zum Abschnitt DKIM-Spamschutz scrollen. Über die folgenden Optionen können Sie DKIM auf Ihrem Server verwalten:

Beachten Sie, dass die Optionen unabhängig voneinander ausgewählt werden können. Sie können das Signieren ausgehender E-Mails oder die Prüfung eingehender E-Mails aktivieren oder beides gleichzeitig auswählen.

Hinweis: Wenn DMARC aktiviert ist, können Sie die Überprüfung eingehender Nachrichten über DKIM nicht deaktivieren.

Aktivieren von DKIM nach einem Plesk Upgrade

Wenn Sie ein Upgrade von Versionen vor Plesk Onyx durchführen, wird DomainKeys automatisch durch DKIM ersetzt. Falls die DomainKeys-Funktion in Plesk aktiviert war, wird auch DKIM aktiviert.

Aktivieren der E-Mail-Signatur durch DKIM für eine Domain

Wenn das Signieren über DKIM auf dem Server aktiviert ist (siehe den Abschnitt oben Aktivieren oder deaktivieren von DKIM auf dem Server), können Kunden ausgehende E-Mails für ihre Domains signieren.

So aktivieren Sie das Signieren durch DKIM für ausgehende E-Mails einer einzelnen Domain:

  1. Öffnen Sie das entsprechende Abonnement, um es zu verwalten.
  2. Gehen Sie zur Registerkarte E-Mail > E-Mail-Einstellungen.
  3. Wählen Sie die Domain aus und klicken Sie auf Services aktivieren/deaktivieren.
  4. Wählen Sie Aktivieren für DKIM-Spamschutzsystem zum Signieren ausgehender E-Mail-Nachrichten aus und klicken Sie auf OK.

Hinweis: Der DNS-Dienst muss auf der Domain aktiviert sein.

Nachdem Sie DKIM für eine Domain aktiviert haben, werden in Plesk die folgenden zwei Datensätze in die DNS-Zone der Domain hinzugefügt:

 

SPF und SRS

SPF (Sender Policy Framework) ist eine Methode, um die Fälschung von Absenderadressen zu vermeiden. Damit soll zum Beispiel verhindert werden, dass falsche Absenderadressen eingesetzt werden können. Mit SPF können Domainadministratoren eine Richtlinie festlegen, die bestimmte Hosts autorisiert, E-Mails von der Domain zu senden. Damit kann in empfangenden Mailservern überprüft werden, ob eine eingehende E-Mail einer Domain von einem Host stammt, der vom Administrator der Domain autorisiert wurde. SPF beruht auf den Regeln, die vom Administrator in der DNS-Zone des Absenders festgelegt werden.

In Plesk können Sie eine SPF-Richtlinie für ausgehende E-Mails festlegen, indem Sie ein Regeln in einem DNS-Eintrag angeben. Unter Linux können Sie außerdem einrichten, dass eingehende E-Mails über SPF überprüft werden.

In diesem Fall wird im Mailserver ein DNS-Lookup für den Host des Absenders durchgeführt, um nach einem DNS-Eintrag für SPF zu suchen. Die folgenden Regeln können definiert werden:

Hier finden Sie die Informationen zu den verschiedenen Status der SPF-Überprüfung.

So richten Sie eine SPF-Richtlinie für ausgehende E-Mails ein:

Gehen Sie zu Tools & Einstellungen > DNS-Template und bearbeiten Sie den TXT-DNS-Eintrag für SPF. Dieser DNS-Eintrag ist immer im serverweiten DNS-Template vorhanden. Hier finden Sie ein Beispiel des in Plesk erstellten SPF-Eintrags:

beispiel.com. TXT v=spf1 +a +mx +a:test.plesk.com -all

Eine Beschreibung der einzelnen Bestandteile des Eintrags finden Sie hier:

Bestandteil

Beschreibung

v=spf1

Für die Domain wird SPF der Version 1 verwendet.

+a

Alle Hosts der A-Einträge sind autorisiert, E-Mails zu senden.

+mx

Alle Hosts der MX-Einträge sind autorisiert, E-Mails zu senden.

+a:test.plesk.com

Von der Domain test.plesk.com können E-Mails gesendet werden.

-all

Von allen anderen Domains dürfen keine E-Mails gesendet werden.

Detailliertere Informationen zur Syntax von DNS-Einträgen für SPF finden Sie hier: http://www.openspf.org/SPF_Record_Syntax. Die Notation der Richtlinie finden Sie unter RFC7208.

So aktivieren Sie die Überprüfung von eingehenden E-Mails über SPF auf einem Linux-basierten Server:

  1. Gehen Sie zu Tools & Einstellungen > Mailserver-Einstellungen (in der Gruppe E-Mail). Der Bildschirm mit den serverweiten E-Mail-Einstellungen wird mit der Registerkarte Einstellungen geöffnet.
  2. Aktivieren Sie im Abschnitt SPF-Spamschutz das Kontrollkästchen SPF-Spamschutz aktivieren, um eingehende E-Mails zu überprüfen.
  3. Aktivieren Sie SPF-Überprüfung fortsetzen, wenn es Probleme mit der DNS-Suche gibt, wenn Sie möchten, dass die SPF-Überprüfung fortgesetzt werden soll, nachdem eine DNS-Suche fehlschlägt. Wenn in diesem Fall der Host nicht aufgelöst werden kann oder keine Einträge für SPF gefunden werden, finden möglicherweise die SPF-Schätzungsregeln Anwendung.
  4. Wählen Sie eine Option aus dem Drop-down-Menü des SPF-Überprüfungsmodus aus, um festzulegen, wie E-Mails gehandhabt werden sollen, wenn für SPF lokale und Schätzungsregeln angewendet werden:
    1. Nur Received-SPF-Header erstellen, niemals blockieren: Alle eingehenden Nachrichten werden ungeachtet der Ergebnisse der SPF-Überprüfung angenommen.
    2. Benachrichtigungen über temporäre Fehler verwenden, wenn Probleme bei der DNS-Suche auftreten: Alle eingehenden Nachrichten werden ungeachtet der Ergebnisse der SPF-Überprüfung angenommen, selbst wenn die SPF-Überprüfung aufgrund von Problemen bei der DNS-Suche fehlgeschlagen ist.
    3. E-Mail abweisen, wenn Ergebnis der SPF-Abfrage "fail" ist (verweigern): Nachrichten von Absendern, die nicht zur Verwendung der jeweiligen Domain autorisiert sind, werden zurückgewiesen.
    4. E-Mail abweisen, wenn Ergebnis der SPF-Abfrage "softfail" ist: Nachrichten von Absendern werden zurückgewiesen, die vom SPF-System nicht als autorisiert erkannt werden können oder die nicht autorisiert sind, da für die Domain keine SPF-Einträge veröffentlicht sind.
    5. E-Mail abweisen, wenn Ergebnis der SPF-Abfrage "neutral" ist: Nachrichten von Absendern werden zurückgewiesen, die vom SPF-System nicht als autorisiert erkannt werden können oder die nicht autorisiert sind, da für die Domain keine SPF-Einträge veröffentlicht sind.
    6. E-Mail abweisen, wenn Ergebnis der SPF-Abfrage nicht "pass" ist: Nachrichten werden zurückgewiesen, wenn sie aus irgendeinem Grund die SPF-Überprüfung nicht bestehen (z. B. wenn die Domain des Absenders SPF nicht implementiert und die SPF-Überprüfung den Status "unknown" zurückgibt).
  5. Um lokale Regeln festzulegen, geben Sie die notwendigen Regeln in das Feld Lokale SPF-Regeln ein.
    Zum Beispiel: include:spf.trusted-forwarder.org.

    Weitere Informationen zu SPF-Regeln finden Sie unter http://tools.ietf.org/html/rfc4408.

  6. Sie können die Schätzungsregeln auch im Feld SPF-Schätzungsregeln angeben.

    Zum Beispiel: v=spf1 +a/24 +mx/24 +ptr ?all

  7. Um eine beliebige Fehlermeldung anzugeben, die an den SMTP-Absender zurückgegeben wird, wenn eine Nachricht zurückgewiesen wird, geben Sie diese in das Feld SPF-Erklärungstext ein.

    Wenn kein Wert angegeben ist, wird der Standardtext als Benachrichtigung verwendet.

  8. Klicken Sie auf OK, um die Einrichtung abzuschließen.

So deaktivieren Sie die SPF-Überprüfung für eingehende E-Mails:

  1. Gehen Sie zu Tools & Einstellungen > Mailserver-Einstellungen (in der Gruppe E-Mail). Der Bildschirm mit den serverweiten E-Mail-Einstellungen wird mit der Registerkarte Einstellungen geöffnet.
  2. Deaktivieren Sie im Abschnitt SPF-Spamschutz das Kontrollkästchen SPF-Spamschutz aktivieren, um eingehende E-Mails zu überprüfen.

Hinweis: Wenn auf einem Linux-basierten Server DMARC aktiviert ist, können Sie die Überprüfung eingehender Nachrichten über SPF nicht deaktivieren.

Verwenden von SRS

Neben SPF unterstützen einige Mailserver in Plesk auch SRS (Sender Rewriting Scheme). Dabei handelt es sich um eine Methode, um die Absenderadresse einer weitergeleiteten E-Mail so umzuschreiben, dass die E-Mail weiterhin den Anforderungen von SPF entspricht. Mit SRS können Sie sich vergewissern, dass die Nachrichten auch beim Einsatz von SPF geliefert werden.

SRS wird automatisch verwendet, wenn Nachrichten von in Plesk gehosteten Postfächern weitergeleitet werden.

Um die SRS-Funktionalität bereitzustellen, werden in Plesk die Funktionen einer externen Bibliothek (Linux) oder einer Mailserver-Software (Windows) eingesetzt.

 

DMARC

DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance) ist eine Technologie, mit der die Funktionen der SPF- und DKIM-Senderichtlinien erweitert werden. In der DMARC-Richtlinie wird festgelegt, wie der Empfänger abhängig von den Ergebnissen der DKIM- und SPF-Überprüfung E-Mail-Nachrichten behandeln soll. Diese Technologie beruht auf den Regeln, die in der DNS-Zone des Absenders festgelegt werden.

In Plesk können Sie eine DMARC-Richtlinie für ausgehende E-Mails festlegen, indem Sie Regeln in einem DNS-Eintrag angeben. Außerdem können Sie DMARC aktivieren, um eingehende E-Mails auf einem Linux-basierten Server (unter Verwendung eines beliebigen von Plesk unterstützten Mailservers) oder auf einem Windows-basierten Server (nur mit SmarterMail) zu überprüfen.

So richten Sie eine benutzerdefinierte DMARC-Richtlinie für ausgehende E-Mails ein:

Gehen Sie zu Tools & Einstellungen > DNS-Template und bearbeiten Sie die DNS-Einträge für die DMARC-Richtlinie. Diese DNS-Einträge sind immer im serverweiten DNS-Template vorhanden. Im Gegensatz dazu werden DNS-Einträge für DKIM zu DNS-Zonen einzelner Domains hinzugefügt, wenn Sie DKIM für die Domain aktivieren.

Die DMARC-Standardrichtlinie von Plesk ist zum Beispiel in diesem Eintrag definiert:

 _dmarc.<domain>. TXT v=DMARC1; p=none

In dieser Richtlinie wird empfohlen, dass der empfangende Mailserver Nachrichten nicht löschen sollte, auch wenn die Überprüfung fehlgeschlagen ist. Sie können jedoch eine strengere Richtlinie festlegen. Beachten Sie jedoch, dass für den Empfangsserver möglicherweise eigene Richtlinien zu eingehenden E-Mails gelten.

Hosting-Kunden können die Richtlinien für einzelne Domains bearbeiten.

Weitere Informationen zu DMARC inklusive Richtliniennotation finden Sie unter https://datatracker.ietf.org/doc/rfc7489/.

So aktivieren Sie die Überprüfung von eingehenden E-Mails über DMARC:

  1. Gehen Sie zu Tools & Einstellungen > Mailserver-Einstellungen (in der Gruppe E-Mail). Der Bildschirm mit den serverweiten E-Mail-Einstellungen wird mit der Registerkarte Einstellungen geöffnet.
  2. Aktivieren Sie im Abschnitt DMARC das Kontrollkästchen DMARC aktivieren, um eingehende E-Mails zu überprüfen. Auf Linux-basierten Servern ist diese Option nur verfügbar, wenn sowohl DKIM als auch SPF für eingehende E-Mails aktiviert ist.

DMARC_DKIM_SPF

 

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