Konfigurieren serverweiter E-Mail-Einstellungen

Standardmäßig arbeitet Plesk mit einer Mailserversoftware zusammen, die E-Mail-Services für Postfächer und Mailinglisten bereitstellt. Nach der Installation wird der Mailserver automatisch konfiguriert und ist dann einsatzbereit. Es wird jedoch empfohlen, die Standardeinstellungen zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie Ihren Anforderungen entsprechen.

So können Sie die Einstellungen des E-Mail-Services einsehen oder konfigurieren:

Gehen Sie zu Tools & Einstellungen > Mailserver-Einstellungen (in der Gruppe E-Mail).

Mail_Settings

  

Allgemeines
  1. Lassen Sie das Kontrollkästchen bei E-Mail-Verwaltungsfeatures in Plesk aktivieren aktiviert, wenn Sie Benutzern erlauben wollen, E-Mail-Konten über das Kunden-Panel zu erstellen und die E-Mail-Services zu verwenden, die von dem von Plesk verwalteten Mailserver zur Verfügung gestellt werden. Wenn Sie einen externen Mailserver verwenden, deaktivieren Sie das Kontrollkästchen.
  2. Sie können den Installierten Mailserver und den Installierten IMAP/POP3-Server ändern, indem Sie die entsprechenden Links nutzen, die auf die Seite der Benutzeroberfläche des Plesk Installers führen.
  3. Wenn Sie die Größe der E-Mail-Nachrichten, die über den Server gesendet werden können, begrenzen möchten, geben Sie den nötigen Wert (Kilobyte) in das Feld Maximale Nachrichtengröße ein. Andernfalls lassen Sie das Feld leer.
  4. In Plesk für Linux können Sie die Standard-Mailserver-Grenzen für die Anzahl an gleichzeitigen Verbindungen ändern, die E-Mail-Nutzer zum Server aufbauen können. Dies ist zum Beispiel nützlich für E-Mail-Hoster, die die Anzahl an gleichzeitigen Verbindungen zum Mailserver erhöhen müssen.

    Sie können außerdem die Grenze für die Anzahl an Verbindungen, die von derselben IP-Adresse ausgehen, ändern. Eine niedrige Grenze wirkt sich auf Benutzer aus, die sich über mehrere Computer hinter der gleichen Firewall mit dem Mailserver verbinden, genauso wie Benutzer, die mehr als ein E-Mail-Konto besitzen.

    Beachten Sie, dass Sie zur Einstellung angemessener Werte nicht nur die mögliche Anzahl an gesamten Verbindungen, sondern auch den Arbeitsspeicher und die CPU-Ressourcen des Servers einkalkulieren sollten.

    Die Gesamtanzahl der Verbindungen ergibt sich aus der Summe aller Verbindungen, die über dasselbe Protokoll aufgebaut werden (IMAP, POP3, IMAP über SSL/TLS oder POP3 über SSL/TLS). Somit gilt eine einzige Grenze für jedes der Protokolle.

    Wenn Sie Courier IMAP verwenden, können Sie folgende Grenzen angeben:

    Diese Einstellungen entsprechen den Courier-IMAP-Konfigurationsparametern MAXDAEMONS und MAXPERIP.

    Wenn Sie Dovecot verwenden, können Sie folgende Grenzen angeben:

    Diese Einstellungen entsprechen den Dovecot-Konfigurationsparametern process_limit und mail_max_userip_connections.

  5. Um Ihren Server vor nicht autorisiertem E-Mail-Relaying oder der Einschleusung von unaufgeforderten Massenmails zu schützen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen bei Nachrichtenübermittlung aktivieren, damit Ihre Kunden E-Mail-Nachrichten über Port 587 senden können.

    Teilen Sie Ihren Kunden außerdem mit, dass sie in den Einstellungen ihrer E-Mail-Programme Port 587 für ausgehende SMTP-Verbindungen angeben und in den Firewalleinstellungen Verbindungen mit diesem Port zulassen müssen.

  6. In Plesk für Linux mit Postfix als Mailserver können Sie die für das Senden von E-Mails genutzte IP-Adresse ändern. Wenn Ihr Server außerdem E-Mails von Domain-IP-Adressen sendet, können Sie angeben, welcher Name in den SMTP-Begrüßungen als Hostname verwendet wird.

    Wählen Sie aus diesen drei Optionen:

Achtung: Wenn Sie diese Option auswählen, werden E-Mails von einigen oder allen Domains möglicherweise als Spam markiert, wenn der E-Mail-Zielserver cbl verwendet und mehr als eine Domain auf dem Plesk Server die gleiche IP-Adresse verwendet.

Außerdem wird die Serverauslastung deutlich gesteigert, wenn Sie diese Option auf Plesk Servern aktivieren, auf denen viele Domains (mehr als 100) gehostet werden.

Diese Option funktioniert am besten, wenn Sie jeder Domain, die auf dem Plesk Server gehostet wird, eine dedizierte IP-Adresse zuweisen und die Anzahl der Domains auf dem Server nicht sehr hoch ist.

Relay-Optionen

Wählen Sie den E-Mail-Relay-Modus aus.

Bei einem geschlossenen Relay akzeptiert der Mailserver nur Nachrichten, die an Benutzer adressiert sind, für die Postfächer auf dem Server vorhanden sind. Da Ihre Kunden dann keine E-Mail-Nachrichten über Ihren SMTP-Ausgangsserver senden können, wird das Schließen des E-Mail-Relays nicht empfohlen.

Bei Relay nach Autorisierung können nur Ihre Kunden E-Mails über den Mailserver empfangen und senden. Es wird empfohlen, die Option Autorisierung nötig ausgewählt zu lassen und die zulässigen Authentifizierungsmethoden auszuwählen:

Es gibt darüber hinaus eine Option, um ein offenes Relay ohne Autorisierung zuzulassen, die standardmäßig ausgeblendet ist. Die Verwendung des offenen Relays ohne Autorisierung wird nicht empfohlen, da so das Versenden von Spam-E-Mails über Ihren Server ermöglicht wird. Wenn Sie das offene Relay einrichten möchten, melden Sie sich im Dateisystem des Servers an, suchen Sie die Datei root.controls.lock in Ihrem Plesk Installationsverzeichnis (PRODUCT_ROOT_D/var/root.controls.lock bei Linux-Plattformen und PRODUCT_DATA_D/var/root.controls.lock bei Windows-Plattformen) und entfernen Sie die Zeile /server/mail.php3:relay_open aus der Datei. Dann erscheint die Option des offenen Relays in Ihrem Control Panel.

Hinweis für Windows-Hosting-Administratoren: Wenn Sie für Netzwerke, denen Sie vertrauen, keine Relay-Beschränkungen verwenden möchten, können Sie die Netzwerk-IP und -Maske im Feld Für die folgenden Netzwerke keine Relay-Beschränkungen verwenden angeben (z. B. 123.123.123.123/16). Klicken Sie dann auf das Symbol Icon_add angezeigt. Um ein Netzwerk aus der Liste zu entfernen, klicken Sie auf das Symbol Icon_remove für das Netzwerk, das Sie entfernen möchten.

Die Relay-Hosts in den Netzwerken, die in der Liste aufgeführt werden, gelten als potenziell nicht von Spammern, offenen Relays oder offenen Proxys betriebene Relays. Ein vertrauenswürdiger Host kann theoretisch als Relay für Spam dienen, jedoch ist er nicht Ursprung des Spams und fälscht keine Header-Daten. Bei der Überprüfung von DNS-Blacklists werden Hosts in diesen Netzwerken nicht abgefragt.

Mit dem SmarterMail-Mailserver können Sie die Option SMTP-Authentifizierung erforderlich auf Domainebene einschalten. Jedoch kann diese Option nur eingeschaltet werden, wenn auf der Serverebene in Plesk das offene Relay ausgewählt ist. Bei anderen Relay-Modi schaltet Plesk diese Option aus. Sie schalten diese Option also ein, indem Sie das offene Relay wie oben beschrieben in Plesk zulassen und anschließend zu SmarterMail > Settings > Defaults > Domain Defaults gehen.

  

Begrenzungen für ausgehende E-Mail-Nachrichten

Schalten Sie die Begrenzung von ausgehenden Nachrichten ein. Diese Option wird verwendet, um zu verhindern, dass Spamnachrichten vom Plesk Server aus gesendet werden. Einzelheiten finden im Abschnitt Schutz vor ausgehendem Spam.

Hinweis: Die Grenzen, die Sie in den serverweiten E-Mail-Einstellungen sehen, sind die Standardwerte, die so lang in Service-Paketen und Abonnements verwendet werden, bis benutzerdefinierte Werte angegeben werden. Weitere Informationen zu den Grenzen finden Sie unter Wie Grenzen funktionieren.

Neben den Grenzen können Sie folgende Einstellungen anpassen:

Hinweis für Windows-Hosting-Administratoren: In Plesk für Windows muss eine Reihe von Schritten unternommen werden, um die Begrenzung von ausgehenden E-Mail-Nachrichten zu nutzen. Weiteres dazu nachfolgend.

Vor der Konfiguration der Begrenzung des Postausgangs beim Windows-Hosting müssen Sie Folgendes durchführen:

  1. Schließen Sie das offene Relay und entfernen Sie alle IP-Adressen aus der Liste des Relays, die die vertrauenswürdigen Netzwerke und Adressen enthält.
  2. Stellen Sie sicher, dass unter Tools & Einstellungen > Externer SMTP-Server die Option Plesk darf E-Mail-Benachrichtigungen über diesen SMTP-Server senden eingeschaltet ist.
Antiviren-Einstellungen

Wählen Sie das Antivirenprogramm aus, das auf dem Server verwendet werden soll. Einzelheiten erfahren Sie im Abschnitt Antivirensoftware.

  

Spamschutz

Wählen Sie die Spamschutz-Optionen aus, die auf dem Server verwendet werden sollen. Wenn Sie Spamschutzsysteme einrichten möchten, wie den SpamAssassin-Spamfilter oder Schutzsysteme, die auf DKIM, DNS-Blackhole-Listen oder Sender Policy Framework (SPF) basieren, fahren Sie mit dem Abschnitt Antispam-Tools fort.

  

Adressen für POP3/IMAP-E-Mail-Konten

Wenn Sie den qmail-Mailserver verwenden, können Sie das Format der E-Mail-Konten auswählen.

Wenn Sie die Option Die Nutzung von kurzen und vollständigen Namen ist erlaubt auswählen, können sich Benutzer bei ihren E-Mail-Konten anmelden, indem sie nur den linken Teil der E-Mail-Adresse vor dem @-Zeichen (z.B. benutzername) angeben oder indem sie die vollständige E-Mail-Adresse (z.B. Benutzername@Ihre-Domain.com) angeben.

Um mögliche Autorisierungsprobleme für E-Mail-Benutzer in verschiedenen Domains, aber mit identischen Benutzernamen und Passwörtern zu vermeiden, sollten Sie unbedingt die Option Nur die Verwendung vollständiger POP3/IMAP-E-Mail-Kontonamen ist erlaubt auswählen.

Wenn Sie festgelegt haben, dass der Mailserver nur vollständige Namen von E-Mail-Konten unterstützt, können Sie erst wieder zur Unterstützung kurzer Kontonamen wechseln, wenn Sie sichergestellt haben, dass keine verschlüsselten Passwörter für Postfächer und Benutzerkonten mit gleichen Benutzernamen und Passwörtern in verschiedenen Domains vorhanden sind.

  

 

Leave your feedback on this topic here

If you have questions or need support, please visit the Plesk forum or contact your hosting provider.
The comments below are for feedback on the documentation only. No timely answers or help will be provided.